Perspektiven für Tibet

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Beschreibung

  • Diamant Verlag
  • München 2000
  • 164 Seiten
  • Zustand: neuwertig

 

Besprechung von 04.04.2000


TIBET. Eines Tages wird auch das kommunistische Regime in China ein Ende finden. Schlägt dann die Stunde der Freiheit für Tibet? Zweifel sind angebracht. Denn auch ein demokratisches China würde an der "Idee der Einheit" festhalten, das heißt an der Überzeugung, dass Tibet stets ein Teil Chinas war und für immer bleiben müsse. Auf mehr als ein Maß an Autonomie, das diesen Namen verdient, darf die alteingesessene Bevölkerung auch dann wohl kaum hoffen. Aber das wäre immerhin besser als nichts, besser als jene "Autonomie", welche die Pekinger Führung Tibet heute zugesteht. Die steht nur auf dem Papier. Die Aussichten für Tibet sind also ziemlich düster. "Tibet-Initiativen" in aller Welt werden trotzdem nicht müde, immer wieder an das Selbstbestimmungsrecht der Tibeter zu erinnern. Im Juni vergangenen Jahres zum Beispiel hat die "Tibet-Initiative Deutschland" einen Kongress in Bonn veranstaltet, der "Perspektiven für Tibet" weisen sollte. Die während des Treffens gehaltenen Vorträge hat Klemens Ludwig, Vorsitzender der "Tibet-Initiative Deutschland", nun in einem schmalen Band herausgegeben. Außer dem Dalai Lama, der das Hauptreferat hielt, sprachen Repräsentanten von Völkern, die sich einst in einer ähnlichen Lage wie die Tibeter befanden oder heute noch befinden, über ihren Kampf für Selbstbestimmung. Überdies sind in dem Buch einige Vorträge abgedruckt, die auf einem chinesisch-tibetischen Kongress im Juni 1996 gehalten und inzwischen aktualisiert wurden. Die Texte sind geeignet, diejenigen hierzulande nachdenklich zu machen, die sich zwar für Tibet als Reiseland interessieren oder für den Buddhismus schwärmen, Tibet als politisches Problem aber nicht wahrnehmen.

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